Seiteninhalt

14.07.2022

Fast 40.000 Museumsgegenstände sind nun Eigentum der Hansestadt Demmin

Der umfangreiche Bestand des Kreisheimatmuseums des ehemaligen Landkreises Demmin ist nun offiziell Eigentum der Hansestadt. Am 13. Juli unterschrieben Landrat Heiko Kärger und Demmins Bürgermeister Thomas Witkowski (CDU) in Neubrandenburg die im Juni-Kreistag mit fast einstimmiger Mehrheit beschlossene Vereinbarung. Insgesamt handelt es sich um fast 40.000 Objekte.

„Ich freue mich, dass wir nun endlich Rechtssicherheit haben“, sagte Witkowski Mittwoch nach der Unterzeichnung. Auch der Landrat zeigte sich zufrieden: „Demmin ist ja unsere kleine, nordöstliche Hauptstadt, von daher war es für mich eine Herzensangelegenheit“, so Kärger.

Beide teilten die Meinung, dass die umfangreichen Bestände nun zunächst komplett gesichtet werden müssten. Langfristig möchte Witkoswki die Exponate, die bis in die Steinzeit zurückreichen, gerne wieder der Öffentlichkeit zugängig machen, als möglicher Ort sei das geschichtsträchtige Haus Demmin, die sogenannte „Wiege Vorpommerns“, im Gespräch: „Wir wollen auf jeden Fall ein erlebbares Museum schaffen, keine Heimatstube.“
Für die Sanierung des abgebrannten Herrenhauses bräuchte es jedoch Fördergelder. Auch hier sicherte Kärger der Hansestadt seine Unterstützung zu: „Wir beteiligen uns gerne an dem Projekt, das natürlich auch für Demmin werben soll.“

Insgesamt wechselten mit der Unterschrift 16.000 Objekte, ca. 10.000 Fotografien, ca. 10.000 Bücher und rund 1000 Archivmaterialien den Besitzer. Darunter ist eine prähistorische Sammlung, eine historische Sammlung einschließlich Waffensammlung, eine kunsthistorisch-kirchliche Sammlung, sowie Gemälde, Grafiken, Skizzen, Möbel, Münzen und weitere Sammlungen. Der Museumsbestand blieb trotz der Zerstörungen in Demmin beim Einmarsch der Roten Armee 1945 nahezu unbeschadet.

Das Demminer Regionalmuseum, von 1932 bis 2010 Kreisheimatsmuseum, hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich: 2010 ging die Trägerschaft auf einen Verein über, nach dem Auslaufen der Trägerschaft gelang es nicht, einen neuen Standort zu finden. Im Juni 2015 wurde das Regionalmuseum geschlossen, Eigentümer des Bestandes war zuletzt der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.