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Die ehemalige Stasi-Haftanstalt in der Töpferstraße in Neustrelitz soll auch in den kommenden drei Jahren durch den Verein Erinnerungsort Stasi-Haftanstalt Töpferstraße Neustrelitz e.V. erhalten und betrieben werden.
Am Mittwoch, den 28. Mai 2025, unterschrieben das Land Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch den Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern Jochen Schmidt, der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, vertreten durch den Landrat Heiko Kärger, und die Residenzstadt Neustrelitz, vertreten durch Bürgermeister Andreas Grund, im Kulturquartier eine entsprechende Absichtserklärung.
Jochen Schmidt, Falk Jagszent, Heiko Kärger und Andreas Grund (v.l.) bei der Unterzeichnung und vor der ehemaligen Haftanstalt
Die Vertragspartner bekennen sich darin zu der Verantwortung, den Ort zu erhalten und damit Demokratiebildung mit Lernen am authentischen Ort ebenso zu ermöglichen wie die weitere Sicherung, Dokumentation und wissenschaftliche Bearbeitung zusätzlicher historischer Quellen. „Dieser Ort ist Teil unserer Geschichte. Und auch wenn es ein unrühmliches Kapitel dieser Geschichte ist: Vergessen dürfen wir sie nicht“, so Landrat Heiko Kärger bei der Unterzeichnung. Er bedankte sich bei allen Beteiligten für die Entscheidung, den Erinnerungsort für die nächsten Jahre zu sichern.
Denn ein wichtiger Bestandteil der Vereinbarung ist die finanzielle Unterstützung des Trägervereins, der bisher hauptsächlich ehrenamtlich arbeitet. In den kommenden drei Jahren tragen Land und Landkreis jeweils 20.000 Euro des jährlichen Finanzbedarfs, die Stadt Neustrelitz rund 16.700 Euro. Mit den zugesicherten Mitteln soll nun erstmals hauptamtliches Personal eingestellt und die regelmäßige Bildungsarbeit zum Beispiel mit Schulen in der Region ausgebaut werden. „Heute ist ein guter Tag und ein wichtiger Schritt für die Entwicklung des Erinnerungsortes“, so der stellvertretende Vereinsvorsitzende Falk Jagszent. Mittelfristig sei es jedoch wichtig, nach einer anderen Lösung als der ehrenamtlichen Trägerschaft zu suchen.
Zum Erinnerungsort Töpferstraße
Am Standort des heutigen Landessozialgerichts in der Tiergartenstraße, befindet sich seit 1879 ein Gefängnisgebäude, das durch die diktatorischen Regime hinweg bis 1987 genutzt wurde, ab 1953 durch das Ministerium für Staatssicherheit der DDR. Etwa 3000 Menschen wurden hier zu DDR-Zeiten inhaftiert.
Blick in einen Zellentrakt der ehemaligen Stasi-Haftanstalt
Seit 2006 kümmern sich engagierte Bürgerinnen und Bürger überwiegend ehrenamtlich darum, hier einen Ort des Erinnerns und der Geschichts- und Demokratiebildung zu etablieren. Seit 2016 ist der Erinnerungsort für die Öffentlichkeit zugänglich und hat im Jahr 2022 eine moderne Dauerausstellung erhalten. Grundlage der Ausstellung sind Zeitzeugeninterviews mit ehemaligen Häftlingen und ihren Angehörigen. Zusammen mit der beklemmenden Atmosphäre der weitgehend originalgetreuen Bausubstanz und Einrichtung vermitteln diese ein eindrückliches Bild der damaligen Haftbedingungen.
Die Ausstellung ist Donnerstag von 16:00 Uhr bis 19:00 Uhr sowie Sonntag von 13:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen finden Sie unter www.stasi-haftanstalt-neustrelitz.de